Johannes Ganzenmüller

Mein Reisegepäck

Veröffentlichungsdatum Lesezeit 10 Minuten zum Lesen

Im November 2021 ging es für mich nach längerer Zeit wieder einmal mit dem Rucksack hinaus in die große, weite Welt. Genau genommen für 3 Wochen quer durch Kenia und da ich in einem der letzten Blogposts meine Fotoausrüstung vorstellt habe, dachte ich, ich mach das gleiche einmal mit meinem Reisegepäck.

Das meiste auf der Liste hatte ich schon in vielen Ländern rund um den Globus dabei. Trotzdem habe ich das ein und andere speziell für Kenia gekauft oder neu auf der Reise dabei gehabt, hierzu aber mehr in den einzelnen Abschnitten.

Um das vorneweg zu nehmen, ich packe meist mehr ein, als ich tatsächlich brauche und viele Leute kommen mit einem deutlich kleineren Gepäck aus, aber meine Ausrüstung hat sich für mich jetzt jahrelang bewährt und ich muss auch sagen, dass meine Technik ein nicht unerheblicher Teil des Gepäcks ausmacht ;)

Hinweis: Trotz Markennennung soll dieser Artikel keine Werbung sein, sondern spiegelt meine eigene Meinung und Erfahrung dar. Alle Produkte habe ich selbst gekauft und stehe in keiner Geschäftsbeziehung zu den Herstellern. Auch habe ich für den Post keine Gegenleistung bekommen, noch bin ich in irgendeiner Art verpflichtet etwas zu schreiben, das nicht meiner eigenen Meinung entspricht.

Rucksäcke

Meine Rucksäcke

Meine Rucksack- und Taschensammlung ist mittlerweile ziemlich beachtlich und je nach Reisedauer und Fortbewegungsvariante wähle ich aus dieser was am besten passt, in den meisten Fällen fällt die Wahl aber auf die folgenden beiden:

The North Face Vault (26l)
Mein Rucksack für kleinere Tagesausflüge und auch außerhalb von Reisen mein Standard-Rucksack. Die verschiedenen Fächer bieten einigen Platz und Organisationsmöglichkeiten, zudem finde ich die Größe optimal. Auch wenn er mit eingesetztem (großen) Kamera-Insert schnell an seine Grenze stößt.
Fjällräven Kajka 75l
In jeder Hinsicht ein Monster von Rucksack 😄 Er bietet viele Taschen und ist aus meiner Sicht sehr durchdacht, gerade dass ich den vorderen Teil komplett aufklappen kann und nicht alles von oben herab durchwühlen muss, hat sich schon oft bewährt. Zudem schätze ich seine angenehme Polsterung und das komfortable Tragesystem.

Erkenntnisse nach der Reise

Wie erwähnt nutze ich die Kombination beider Rucksäcke schon seit etlichen Jahren für längere Reisen und bin total zufrieden.

Anfang 2020 habe ich mir zudem einen Lowe Alpine Altus 42l Rucksack gekauft, der auf kürzeren Reisen entweder den Kajka oder sogar beide ersetzen sollte. Aufgrund von ausgefallenen Reisen konnte ich ihn jedoch leider noch nicht ausgiebig testen, freue mich aber schon ihn in Zukunft häufiger auf Tour mitzunehmen.

Kleidung

Kleidung für die Reise

Klamotten eben ;)

Da ich hauptsächlich von Temperaturen zwischen 20-35°C ausgegangen bin, habe ich vorwiegend T-Shirts und Funktionsshirts (z.B. Trikots) eingepackt. In einigen Gegenden, gerade “in den Bergen” sollte es auch mal kälter werden und um mich abends vor Mückenstichen zu schützen, landete zusätzlich lange Kleidung im Gepäck.

Wer sich für die Details interessiert, hier die genaue Anzahl:

Die Kleidung ist prinzipiell der Teil, bei dem ich am meisten einsparen könnte, wenn ich darauf umsteigen würde während der Reise regelmäßig zu waschen, anstatt für jeden Tag etwas mitzunehmen. Die meisten Leute, die ich unterwegs treffe und die für längere Zeit unterwegs sind, haben oft nur für 1-1,5 Wochen Kleidung dabei und waschen eben dafür öfter mal. Prinzipiell wäre das kein Problem und in vielen Unterkünften kann entweder selbst gewaschen werden oder es gibt einen Waschservice, aber irgendwie habe ich darauf keine Lust und schleppe dafür dann eben lieber mehr rum.

Erkenntnisse nach der Reise

Das Mitschleppen meiner Wanderschuhe war etwas unnötig, denn die sind generell ziemlich schwer und nehmen viel Platz weg. Für die 2-3mal bei denen ich sie genutzt habe, hätten es vermutlich auch die Sneaker oder eben ein deutlich leichteres Modell getan. Ich denke ich werde die zukünftig nur noch auf reine Wandertouren oder eben in kühlere Gefilde mitnehmen.

Kulturbeutel & Reiseapotheke

Kulturbeutel und Reiseapotheke

Ich würde die Gegenstände auf der Packliste zwar als Standard bezeichnen und denke jeder wird wissen, was er für Pflegeutensilien mitnehmen sollte, trotzdem möchte ich auf ein paar der Dinge eingehen, aber erst einmal die Liste:

Insektenspray sollte gerade bei tropischen Zielen nicht fehlen, ich hatte zwei Sprays dabei, da ich noch ein paar Reste einer vorherigen Reise aufbrauchen wollte. Das Gleiche trifft auch auf die Sonnencreme zu. LSF 30 und 50 ist zwar ziemlich hoch, aber gerade in Äquatornähe sind die Sonnenstrahlen sehr intensiv und ich bekomme es häufig hin mir einen Sonnenbrand zu holen, dafür ist dann übrigens auch die Aprés Sun Lotion 😄

Das Verbandszeugs und die Medikamente habe ich auf den Reisen, zum Glück, kaum gebraucht, sollte aber trotzdem in keinem Gepäck fehlen. Je nachdem was du vorhast und wohin du möchtest, würde ich sogar eher ein kleines Wander- bzw. Outdoor-Erste-Hilfe-Set empfehlen. So kannst du im Notfall darauf zählen, dass entsprechendes Material vorhanden und vor allem auch steril ist. Sicher ist sicher.

Erkenntnisse nach der Reise

Premiere auf der Reise hatten der Rasierer und zwei Silikon-Fläschchen (oben in blau und grün) für Duschgel bzw. Shampoo. Der Rasierer war hierbei ein Ersatz von meinem Alten, der recht stumpf geworden ist und nur noch mit Netzbetrieb funktioniert hat. Der Akkubetrieb und die Ladefunktion per USB-Kabel am neuen, haben sich als lohnend herausgestellt, denn dadurch habe ich wieder ein Kabel und Netzteil eingespart.

Auch von den beiden Silikon-Fläschchen war ich positiv angetan, hatte ich sonst immer zu große Packungen oder die kleinen Hotelfläschchen dabei, konnte ich dieses Mal mein normales Duschgel und Shampoo abfüllen. Ein weiterer Punkt, der für die Fläschchen spricht, ist, dass diese wiederverwendet werden können und somit Plastikmüll eingespart wird.

Kurze Notiz zum Deo: Das wurde mir am Bahnhof in Nairobi von Sicherheitsbeamten abgenommen, da es “leicht entzündlich” ist und daher nicht mit in den Zug durfte. Das traf zwar auch auf den Mückenschutz zu, aber den haben sie mir, nach einer kurzen Diskussion, netterweise gelassen.

Kameras

Kamerausrüstung auf Reisen

Wenn ich schon mal auf Safari fahre, wollte ich auch entsprechend ausgerüstet sein und daher fiel das Kamera-Equipment etwas üppiger als sonst aus. Für die Reise habe ich mir speziell eine (gebrauchte) Sony a6000 gekauft, sodass ich schnell zwischen zwei Kameras wechseln konnte, eine für den Nahbereich und eine für weiter entfernte Motive.

Erkenntnisse nach der Reise

Die Filter, Step-Up-Ringe und das kleine Stativ hätte ich daheim lassen können, denn eingesetzt habe ich sie nicht. Die Actioncam kam nur bei einem Schnorchelausflug zum Einsatz, war daher gut die dabei zu haben, aber vermisst hätte ich sie wohl auch nicht.

Mir im Vorfeld einen zweiten Kamera-Body zu kaufen, hat sich auf den Safari-Touren definitiv gelohnt. So hatte ich auf jeder Kamera eines der Objektive geschraubt und konnte einfach zwischen Nah- und Fernbereich wechseln. Einziger Wermutstropfen war, dass mich einige der fehlenden Features an der a6000 (z.B. Touchdisplay, besserer Autofokus) gestört haben, sodass ich nächstes Mal eher gleichwertige Kameras mitnehmen würde.

Mittlerweile habe ich die a6000 wieder kostenneutral verkauft, hat sich daher definitiv gelohnt und würde es wieder so machen.

Für beide Objektive war es die erste Reise und ich bin mit der Wahl sehr glücklich. Das Sigma 18-50 f2.8 ist erst wenige Tage vor der Reise erschienen und ich hatte durch etwas Glück eines der ersten in Deutschland erhältlichen bekommen. Für mich das ideale Reise-Zoom, auch wenn ich mit meinem bisherigen Sony 18-135mm bereits sehr glücklich war. Beim Sony 70-350 f4.5-6.3 G OSS hätte ich mir manchmal etwas mehr Lichtstärke und Brennweite gewünscht, aber insgesamt war es ausreichend und ein gutes Gesamtpaket, gerade für unterwegs.

Sonstiges

Sonstiges Gepäck

Bei den “Sonstigen Sachen” sind einige Teile dabei, die ich speziell für Kenia angeschafft bzw. ausgetauscht habe. Komplett neu im Gepäck ist der Hut gelandet, weil ich von vielen gehört habe, dass das auf Safaris und Wandertouren am besten gegen die Sonne schützt...auch wenn es jetzt nicht am elegantesten aussieht 🙂

Ausgetauscht habe ich meine Stirnlampe und zwar gegen ein Modell, dass ich per USB aufladen kann, sodass ich komplett auf Batterien verzichten konnte und bei den Ladegeräten einiges eingespart habe.

Ansonsten landete folgendes im Gepäck:

Anstatt meinem minimalistischen Geldbeutel (oben rechts im Bild) hatte ich mir vor der Reise noch ein günstiges Portemonnaie gekauft, zum einen um die verschiedenen Währungen zu trennen und zum anderen um die Scheine nicht offen sichtbar zu haben. Auch waren es teilweise sehr viele Scheine, sodass die Geldklammer an ihre Grenzen gekommen wäre.

Erkenntnisse nach der Reise

Ich denke der Hut hat seinen Zweck erfüllt, denn mit Sonnenbrand im Nacken hatte ich keine Probleme. Trotzdem weiß ich noch nicht, ob ich dafür bald wieder Verwendung finde.

Die Stirnlampe habe ich häufig genutzt und kommt definitiv wieder regelmässig in mein Reisegepäck. Gerade in Gegenden, in denen öfter mal der Strom ausfällt oder abgestellt wird, wie es z.B. in einigen Safaricamps nachts der Fall war, bin ich froh die paar Gramm mitgeschleppt zu haben.

Bonus: Packhilfen & Organisation

Organisation auf Reisen

In der Vergangenheit habe ich oft alles einfach in den Rucksack oder Koffer gesteckt, was nach wenigen Tagen zu einem Chaos geführt hat. Daher verwende ich seit einiger Zeit für die Organisation Vacuum-Beutel, wodurch die Klamotten „frisch“ bleiben und ich leicht das raussuchen kann, was ich benötige. Zudem schütze ich wichtige Dokumente, wie meinen Reisepass und Impfausweis in wasserdichten Schutzhüllen vor Feuchtigkeit.

Prinzipiell komprimieren die Vacuum-Beutel die Kleidung etwas, bei dünnen, sommerlichen Klamotten bringt das jedoch meiner Meinung nach nichts. Auf meinen Reisen sind sie daher nur zur Organisation da.

Was ich an den Beuteln nicht mag, ist, dass der Zugriff auf den Inhalt nicht der einfachste und das Schliessen inklusive dem Herausdrücken der Luft zeitaufwendig ist. Ein Freund hat mir letztens die EagleCreek Clean & Dirty Packtaschen empfohlen, weswegen ich nach Kenia eine in der Größe M mitgenommen habe.

Die komprimieren die Kleidung zwar nicht, aber bieten einen einfachen und schnellen Zugriff darauf. Ebenso gibt es auf der Rückseite ein extra Fach, um die benutzten Klamotten zu verstauen.

Erkenntnisse nach der Reise

Die Nutzung der Packtasche fand ich deutlich angenehmer als die Vacuum-Beutel, weswegen ich nach und nach darauf umstellen werde. Gerade das Fach für die benutzte Wäsche, welches eine geruchsstoppende Membran hat, finde ich super und spart einiges an Müll in Form von Plastiktüten ein.

Ich hoffe, die Übersicht über mein Reisegepäck war hilfreich. Falls du selbst kleine Helfer hast, auf die du unterwegs nicht verzichten kannst, lass gerne ein Kommentar da oder gib mir Bescheid.