Johannes Ganzenmüller

Review: Tenba Tools BYOB 9 und 10

Veröffentlichungsdatum Lesezeit 7 Minuten zum Lesen

Auf meinen Reisen habe ich meistens viel Technik dabei und daher habe ich mir über die Jahre etliche Gedanken darüber gemacht, wie ich diese am Optimalsten verstaue. Denn zum einen soll es sicher sein, zum anderen darf es auch nicht viel Platz wegnehmen. Gerade wenn ich nur mit Handgepäck reise, ist Platz ein kostbares Gut.

Eine extra Fototasche war mir nach ein paar Trips zu umständlich und zu groß, im Verhältnis zu der Fotoausrüstung die ich mitgenommen hatte. Ein paar Male hatte ich die Kamera auch einfach in ein Handtuch oder Kleidung eingewickelt, was rückblickend sicherlich nicht das sicherste war :D

Anfang letzten Jahres, als ich meine Ausrüstung um ein weiteres Objektiv vergrößerte, habe ich mich nochmal etwas genauer mit dem Thema beschäftigt und mir ein Tenba Tools BYOB 10 Tascheneinsatz zugelegt. BYOB steht für "Bring Your Own Bag" und passt für mich optimal, denn je nach Art und Länge der Reise habe ich nicht "das eine" Gepäckstück, sondern wechsle zwischen Trolley und Rucksäcken in diversesten Größen. Das war für mich auch ein Argument gegen einen Kamerarucksack, denn für eine dreiwöchige Backpack-Tour durch Asien nehme ich andere Dinge mit als für einen Wochenendtrip nach Stockholm. Zudem hatte ich nur Rucksäcke gefunden, bei denen außer dem Kameraequipment nicht mehr viel anderes hineinpasste.

Um es Vorweg zu nehmen, ich denke immer noch, dass das die Lösung ist, die am besten zu mir passt und habe mir deswegen vor Kurzem den Tenba Tools BYOB 9 zugelegt, den ich dir in diesem Artikel vorstellen und mit dem BYOB 10 vergleichen will.

Hinweis: Die Produkte habe ich selbst gekauft und stehe in keiner Geschäftsbeziehung zum Hersteller. Ich habe für diesen Post keine Gegenleistung bekommen, noch bin ich in irgendeiner Art verpflichtet etwas zu schreiben, das nicht meiner eigenen Meinung entspricht.

Varianten

Die volle Bezeichnung des Taschen-/Rucksack-Einsatzes lautet Tenba Tools BYOB Camera Insert und es gibt ihn in vier verschiedenen Größen, die durch die Nummern 7, 9, 10 und 13 unterschieden werden, welche für die ungefähre Länge in Inch/Zoll stehen.

Farblich findet man das Produkt bei Händlern vorwiegend in Grau, es gibt jedoch auch andere Farbvarianten (Camouflage & Pflaume). Wirklich häufig habe ich davon jedoch keine gesehen, war mit dem Grau aber auch zufrieden, sodass ich keinen Aufwand betrieben habe genauer nach den anderen Farben zu recherchieren. Am Ende ist die Tasche eh im Rucksack verborgen.

Alternativ zur "Camera Insert" Variante gibt es noch eine "Backpack Insert" Variante, bei der der Reißverschluss anstelle von oben, über die Frontseite verläuft und dadurch der komplette Inhalt auf einmal sichtbar zu zugreifbar ist. Gerade bei den kleineren Größen sehe ich da nicht wirklich einen Unterschied und ist vermutlich reine Geschmackssache, was einem besser zusagt.

Lieferumfang

Neben der Tasche selbst werden noch einige Trennelemente mitgeliefert, sodass der Innenraum entsprechend der Ausrüstung angepasst werden kann, das war es dann aber schon. Mehr braucht es aber auch nicht, geht ja schließlich um die Tasche.

Lieferumfang BYOB 10
Lieferumfang BYOB 10

Der BYOB 10 kommt mit 2 großen, 3 kleinen Trennelementen und misst außen ca. 27 x 11 x 20 cm (Länge x Breite x Höhe). Innen sind es ca. 25 x 10 x 19 cm und bietet somit reichlich Platz für Kamera und Objektive.

Lieferumfang BYOB 9
Lieferumfang BYOB 9

Beim BYOB 9 sind 2 große und 2 kleine Trennelemente dabei, wobei die kleinen hier nur auf einer Seite einen Klettstreifen haben und somit Klappen sind. Bei den Außenmaßen kommt die Tasche auf etwa 23 x 10 x 17 cm (LxBxH). Innen sind es dann noch 22 x 9 x 15 cm.

Vergleich BYOB 9 und BYOB 10
BYOB 9 (links) und BYOB 10 (rechts) im Größenvergleich

Der Größenunterschied zwischen beiden empfinde ich als relativ deutlich. Abgesehen davon sind beide identisch. Das Außengewebe ist ein wasserabweisendes Nylon und innen befindet sich weicher Kunstfaserstoff, sodass die Ausrüstung gut geschützt ist. Insgesamt machen die Taschen auf mich einen sehr gut verarbeiteten und wertigen Eindruck.

Anwendung

Auf der Vorderseite haben die BYOBs zwei Taschen und einen D-Ring um beispielsweise einen Karabiner oder Schlüssel zu befestigen. Auf der Rückseite geht eine Tasche über die komplette Länge, in der entweder weiteres Zubehör verstaut oder der Deckel eingeklemmt werden kann. In dem Fall wäre die Tasche dauerhaft offen, solltest du in kurzer Zeit mal öfter an den Inhalt müssen. Zusätzlich befindet sich an beiden Seiten noch jeweils eine Mesh-Tasche für allerlei Kleinkram.

BYOB von vorne und hinten

Auf der Innenseite des Deckels befindet sich eine Tasche mit Reißverschluss, in der etliche Kleinigkeiten verstaut werden können. Gerade dünne Utensilien wie Mikrofasertücher, Speicherkarten oder Kabel lassen sich hier gut verstauen. Bei dickeren oder harten Gegenständen sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht den Schutz der Kamera gefährden. Gerade wenn du, wie ich, das Display der Kamera nach oben hast, könnte es zu Kratzern oder Schlimmerem kommen.

Deckelfach

Bei den Taschen geht es aber sicherlich primär um das Innenfach und wie viel Equipment dort untergebracht werden kann. Das kommt natürlich stark auf die Ausrüstung an, Kameras und Objektive kommen ja schließlich in den unterschiedlichsten Größen.

Im BYOB 10 hatte ich problemlos meine Nikon D7000 mit angeschlossenem 18-200er Objektiv, dem 11-16 Tokina Weitwinkel, zwei Filter in Aufbewahrungsboxen und etliches Zubehör wie Blasebalg, SD-Kartenetui, sonstiges Reinigungsmaterial und den Kameragurt verstaut. Mehr hatte ich auf den meisten Reisen auch nicht dabei und war für mich daher die optimale Lösung.

Mit dem Umstieg auf ein spiegelloses System ist die Tasche aus meiner Sicht zu groß geworden. Sollte ich doch mal wieder eine größere Kamera oder deutlich mehr Objektive haben, wäre sie jedoch wieder eine Option.

In die BYOB 9 bekomme ich, mit meiner aktuellen Unterteilung, neben der Sony a6400 mit aufgesetztem 18-135er Objektiv, ein zusätzliches Objektiv (z.B. Sigma 30) und das nötige Zubehör wie Gegenlichtblende, Ladegerät und Ersatzakkus. Das Ganze hat zudem noch Luft, sodass die ein oder andere Kleinigkeit sicherlich noch gut reinpassen würde.

BYOB 9 mit Inhalt
Mein Inhalt des BYOB 9

Der BYOB 10 Tascheneinsatz hat in meinen Tagesrucksack gepasst, als wäre er dafür gemacht gewesen. Der BYOB 9 ist etwas kleiner, was mir dann aber natürlich mehr Platz für das restliche Reisegepäck lässt. In den meisten Fällen bekomme ich die Tasche so verstaut, dass ich schnell darauf Zugriff habe und letztendlich kann ich damit jeden Rucksack als einen Kamerarucksack ausrüsten.

BYOB 10 im Tagesrucksack
Tenba BYOB 10 im Tagesrucksack

Fazit

Wie Anfangs erwähnt, denke ich, dass die Tenba Tools BYOB Rucksack-/Taschen-Einsätze für meine Art zu reisen optimal sind. Gerade größere Trekkingrucksäcke haben aus meiner Sicht ein deutlich besseres Tragesystem als spezielle Kamerarucksäcke, sodass ich dann angenehmer unterwegs bin und die Kameraausrüstung trotzdem sicher verstaut ist. Auch kann ich den Einsatz bequem zwischen meinen verschiedenen Rucksäcken hin und her wechseln.

Einziger Nachteil, der mich ab und an gestört hat, ist das der Einsatz schwer zu erreichen ist, wenn er sich unten im Rucksack befindet. Das ist aber vermutlich eher ein Packproblem als eines vom BYOB.

Preislich liegt der BYOB 9 bei ungefähr 25 Euro, der BYOB 10 bei ca. 30 Euro. Aus meiner Sicht sehr angemessen, vergleichbare Produkte sind preislich ähnlich, wenn nicht sogar etwas teurer.

Den BYOB 9 finde ich von der Größe her ideal für die Sony a6400, denn ein zusätzliches Objektiv, ob es jetzt ein Tele oder ein Weitwinkel ist, nehme ich im Normalfall immer auf Reisen mit. Solltest du eine größere Kamera oder mehr Objektive haben, wäre der BYOB 10 vermutlich besser. Alternativ gibt es mit dem BYOB 7 und dem BYOB 13 natürlich auch noch eine kleinere und größere Ausführung, solltest du doch viel mehr oder eben nur die Kamera transportieren wollen.

Ich hoffe, der Artikel war hilfreich und lass mich gerne wissen, wie du deine Ausrüstung transportierst.