Auf Tagestouren oder Wanderungen will ich die Kamera meistens schnell zur Hand haben, damit ich vor dem Fotografieren nicht erst ewig im Rucksack kramen muss und mir so kein Bild entgeht. Bisher habe ich dafür einen Kameragurt verwendet, den ich über die Schulter trage. Ein Nachteil, der mich unterwegs immer wieder gestört hat, ist das die Kamera bei Bewegungen am Gurt hin und her baumelt und gegen meinen Körper schlägt, was ziemlich nervig und bestimmt nicht so gut für die Kamera sein kann. Aus dem Grund habe ich mir angewöhnt meist eine Hand an der Kamera zu haben, was auf Dauer nicht sehr bequem ist.
Vor einer Weile bin ich auf einen Trageclip gestoßen, der sich einfach am Rucksack befestigen lässt und die Möglichkeit bietet die Kamera auf Brusthöhe zu verstauen, was sich für Wanderungen deutlich angenehmer anhört als meine vorherige Kameragurt-Lösung. In diesem Post geht es daher um den Peak Design Capture v3 und meine ersten Erfahrungen damit.
Hinweis: Das Produkt habe ich selbst gekauft und stehe in keiner Geschäftsbeziehung zum Hersteller. Ich habe für diesen Post keine Gegenleistung bekommen, noch bin ich in irgendeiner Art verpflichtet etwas zu schreiben, das nicht meiner eigenen Meinung entspricht.
Varianten & Lieferumfang
Neben den Farbvarianten schwarz und silber, gibt es den Clip wahlweise mit oder ohne Standardplatte.
Die Standardplatte ist auf allen vier Seiten Arca-Swiss-kompatibel, sodass man diese problemlos in passende Stativköpfe einsetzen kann. Da ich jedoch ein Manfrotto-Stativ besitze und dieses nicht Arca-Swiss-kompatibel ist, habe ich mich stattdessen für die “Dual Plate” entschlossen, die sowohl in Arca-Swiss- als auch in Manfrotto-Verschlüssen befestigt werden kann. Der Nachteil der Platte ist, dass sie nicht mehr in jeder Richtung in den Clip eingesetzt werden kann. Ich kann den Clip daher nur horizontal verwenden und nicht beispielsweise vertikal an einem Gürtel befestigen, zumindest nicht ohne weiteres Zubehör. Was mich aber nicht stört, da ich das nicht vorhatte.
Ich habe den Clip und Platte als Bundle bestellt, jedoch beides als Einzelteile bekommen. In den Packungen war Folgendes:
Peak Design Capture v3
- Capture v3 mit Handschrauben
- Inbusschlüssel
- 2x Inbus-Schrauben (als Alternative zu den montierten Handschrauben)
- graue Tasche
- Sticker
Peak Design Dual Plate
- Dual Plate
- Inbusschlüssel
Insgesamt macht alles einen sehr wertigen und stabilen Eindruck und ich habe keine Angst davor meine Ausrüstung daran bzw. damit zu befestigen.
Anwendung
Die Platte wird, wie jede andere Schnellverschluss-Platte, mithilfe des Inbusschlüssels in das 1/4-Zoll-Gewinde der Kamera geschraubt. Die Schraube kann dabei auf der Platte etwas nach vorn oder hinten geschoben werden, um beispielsweise ein klappbares Display nicht mit zu fixieren.
Am Clip sind standardmäßig zwei Schrauben, die mit der Hand geöffnet und geschlossen werden können. Alternativ können diese gegen die mitgelieferten Inbusschrauben getauscht werden, sodass sich der Clip ohne Werkzeug nicht entfernen lässt. Wenn du ihn nur an einer Stelle nutzen willst, ergibt das beispielsweise als Diebstahlsicherung Sinn. Zudem sind die Inbusschrauben etwas länger, sodass der Clip auch an dicker gepolsterten Schulterriemen passt. Ich denke, ich werde mittelfristig die Inbusschrauben nutzen, für meine Tests aber erstmal die Handschrauben verwenden.
Ich habe mich am Anfang schwergetan den Clip zu befestigen, da die Schultergurte meines Rucksacks ziemlich gut gepolstert sind und die Handschrauben fast komplett herausgedreht werden mussten, damit ich den Clip einklemmen kann. Mit etwas Drücken hat es dann aber funktioniert und sobald die Schrauben eingedreht sind, bewegt sich der Clip nicht mehr vom Fleck.
Die Kamera lässt sich anschließend einfach in den Clip gleiten und rastet ein, sobald die Platte komplett eingeschoben ist. Solltest du den Clip vertikal nutzen wollen, ist das besonders wichtig. Bei der horizontalen Nutzung, wie beim Rucksack, rutscht die Kamera zwar nicht so leicht heraus, bei Sprüngen etc. kann das aber durchaus vorkommen, sodass die Verschlussautomatik auch hier seinen Sinn hat. Der Verschluss lässt sich mit einem Metallknopf an der Seite, der während der Kameraentnahme gedrückt gehalten werden muss, lösen. In meinen Augen ist das sehr intuitiv und bekommt man mit etwas Übung sogar einhändig hin.
Der Metallknopf lässt sich außerdem drehen, wodurch der Verschluss verriegelt wird und der Knopf nicht mehr eingedrückt werden kann. Das bietet nochmal mehr Schutz vor einem unbeabsichtigten Herausrutschen der Kamera bzw. Drücken des Knopfes.
Fazit
Der Clip kostet je nach Variante etwa 45 Euro (Nur Clip), 65 Euro (Clip mit Standardplatte) oder 75 Euro (Clip mit Dual Plate) und ist damit sicherlich nicht günstig. Die Verarbeitung und Qualität sind jedoch top und ich denke daher, dass es angemessen ist. Sicherlich findet man die ein oder andere, billigere Kopie von dem Produkt im Internet. Persönlich habe ich aber darin weniger Vertrauen und das ist für mich wichtig, besonders wenn ein Produktfehler dafür verantwortlich sein kann, dass die Kameraausrüstung herunterfällt. Schließlich sprechen wir da von mehreren Hunderten oder Tausenden Euros.
Bisher habe ich den Clip lediglich bei kleineren Wanderungen eingesetzt, dort hat er auf mich aber einen sehr guten und nützlichen Eindruck gemacht. Zugegeben, zu Beginn war es ungewohnt, die Kamera am Schultergurt zu tragen, auch weil die einseitige Belastung die Trageposition des Rucksacks negativ beeinflusst und ich mit der Position des Clips sowie den Gurt-Einstellungen spielen musste. Als ich dann aber eine gute Einstellung gefunden, die Kamera verstaut und die Hände dadurch freihatte, war ich zufrieden und es war in etwas so wie ich es mir vorgestellt hatte.
Ein wirkliches Fazit in Sachen Komfort und Nutzen kann ich zwar erst nach ein paar längeren Reisen und Wanderungen ziehen, bin jedoch sehr positiv gestimmt, dass er meine Erwartungen erfüllt.
Lass mich gern wissen, wenn du auch den Clip nutzt und welche Erfahrungen du damit gemacht hast.