Johannes Ganzenmüller

Heimatgefühle mitten in der Pampa

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In Sibiu hatte ich mich mit Markus verabredet, einem Freund mit dem ich schon in Island unterwegs war, und der nun Lust hatte in den Südkarpaten zu wandern. Wie gesagt, ich war ja sowieso im Kosovo^^ Sibiu ist eine recht übersichtliche und sehr schöne Stadt, mitten in Siebenbürgen besser bekannt als Transsilvanien 😉 Jedenfalls in dem „Deutschen Teil“ von Rumänien, dort wo die Straßenschilder auf rumänisch und deutsch stehen, viele Deutsch sprechen und man sich sonst auch fühlt als wäre man auf Urlaub in Bayern oder Österreich… inklusive einem Restaurant namens Café Wien 😀

Markus hatte ich auf dem Dorfplatz schnell gefunden, ist eben doch schon etwas auffällig so ein großer Mann mit riesigem Rucksack und Wanderschuhen. Nachdem wir unser Gepäck in der Unterkunft verstaut und den ersten Stadtrundgang hinter uns hatten, meldete sich der Hunger und so wurden kurzer Hand Nudeln gekocht. Zufälligerweise hatte ich noch Tomatensoße aus Oslo im Gepäck^^

Sibiu war richtig erholsam, mittags bei praller Sonne ein Softeis, von einem der Dutzend Verkäufer in der Fußgängerzone, und abends ab und an ein Bier oder Radler. Was auch nicht zu verachten ist, war die Tatsache, dass ich eine ganze Weile Chucks anstatt meiner Wanderstiefel anhatte, da fühlt man sich gleich leichter. Als wären die Füße nur mit leichtem Stoff umwickelt…ok wirklich was anderes ist es ja tatsächlich auch nicht.

Wer die letzten Einträge gelesen hat, der hat vielleicht eine Vorahnung an was es mir wieder mangeln sollte…genau, Schlaf. Sibiu ist zwar eine größere Stadt, aber es fahren scheinbar nur zweimal am Tag Züge in das Retezatgebirge. Einmal morgens um 3:00 und einmal mittags um 3:00, mit letzterem kann man den Tag eigentlich gleich abhaken. Da wir jedoch endlich loswandern wollten, hatten wir uns daher für den ersten entschieden..yuppie yeah.

Und so kam es, dass wir an dem Tag davor schon um 22:00 Uhr in den Betten lagen, die jugendlichen Gäste des Hostels hatten aber andere Pläne und so war ich dann doch noch länger als erhofft wach. Dafür ging das Zusammenpacken morgens um 2:00 Uhr auch nicht sonderlich leise vonstatten…tz tz tz, einmal Respekt vor dem Alter haben xD

Eine gefühlte Ewigkeit im Zug und an der Umsteigehaltestelle später war es aber dann endlich soweit und die Wanderung im Retezatgebirge konnte beginnen. Also zumindest, nachdem uns ein Taxi zum Ausgangspunkt gefahren hatte…so lauffaul^^