Am nächsten Tag ist dann auch endlich wieder ein Bus von Vik gen Osten gefahren, den wir gerne genommen haben. Denn in Vik war es ehrlich gesagt nicht wirklich spannend. Nächstes Ziel war der Skaftafell Nationalpark, ein gutes Stück entfernt. Dementsprechend war die Busfahrt ziemlich lange. Während der Fahrt, wurde uns noch mal vor Augen geführt wie verlassen viele Abschnitte sind, manchmal gab es weit und breit nichts außer einer Mooswüste. Die Busfahrt wurde von einigen Stopps an Tankstellen unterbrochen, an denen wieder etwas Leben war. Die meisten Leute hatten die Pausen genutzt um dort landesgemäß Hot Dogs und bzw. oder Softeis zu essen 😉
Der Campingplatz in Skaftafell liegt genau neben dem Besucherzentrum des Nationalparks und ist eigentlich eine Wiese…mit angrenzendem Besucherparkplatz. Hab mich irgendwie an die Fußballwiesen der Dorfvereine in meiner Heimat erinnert gefühlt. Nachdem die Zelte flux aufgebaut waren, wir hatten darin zwischenzeitlich ordentlich Übung, ging es mal wieder auf einen Berg. Und wieder mal zu einem Wasserfall, dieses Mal zum Svartifoss.
Als ich davor stand, war ich schon etwas enttäuscht, denn im Vergleich zu denen die wir bisher gesehen hatten war der doch schon mickrig. Man muss zwar zugutehalten, dass es noch recht früh im Sommer war, sodass die Wassermassen erst noch vom Berg kommen, aber irgendwie doch schon eine kleine Enttäuschung.
Das Besondere am Svartifoss ist das Gestein an den Klippen: Basalt. Es ist schon beeindruckend was für Formen die Natur hervorbringt. Das säulenartige Gebilde hat daher schon etwas entschädigt^^
Der Wasserfall war nicht sehr weit vom Campingplatz entfernt, von daher hatten wir uns gedacht können wir noch ein Stück weiterlaufen, ansonsten rosten wir ja noch ein, bisher saßen wir an dem Tag ja fast nur im Bus. Zufällig gab es einen anschließenden Rundtrip, der weiter hoch zum Gletscher führte. Mit der Zeit hat man gespürt, dass man dem Eis immer näher kam, denn es wurde deutlich kälter. Und irgendwann stand man dann vor einer faszinierenden Kulisse, überall waren Schneezungen, die sich vom Gletscher ins Land gefräst haben.
Eigentlich konnte man sich an solchen majestätischen Anblicken nicht satt sehen und man möchte ewig dort bleiben, aber irgendwann hat es uns dann doch wieder runter zum „Essen“ gezogen.
Auf der Uhr war es danach schon ziemlich spät, aber bei der hellen Sonne fühlte man sich immer wie ein kleines Kind, das zur Strafe früh ins Bett musste. Und das in einer ziemlichen Assi-Familie lebte, denn zum Abendessen gab’s nur Instant-Kartoffelbrei 😀
Die Vögel hatten aber offensichtlich auch etwas dagegen, dass ich meine Augen zu bekomme. Die haben vielleicht ein Theater veranstaltet und dann konnten die nicht mal richtig zwitschern, wie man es vom heimischen Federvieh gewohnt ist. Sondern haben die komischsten Töne, die ich je von Tieren gehört habe, von sich gegeben. Ein paar hatten sich nach einem Handyklingelton angehört, andere hatten etwas von einer quietschenden Schraube und ein Flattermann erinnerte doch stark an einen Raumschifflaser. Und da soll man dann entspannen oder gar schlafen können, immer mit der Vorahnung, dass gleich ein Gorn oder sonstige Außerirdische irgendwo landen und man in einen intergalaktischen Konflikt reingezogen wird… ohje, ich brauchte wirklich Schlaf xD