Ich hatte schon länger überlegt mir eine neue Kamera zu holen und vor ein paar Wochen, als ich auf einer Fotomesse war, konnte ich nicht wiederstehen und habe mir eine Sony Alpha 6400 zugelegt :)
Warum, Wieso und was ich mir davon erhoffe, erfährst du in diesem Artikel.
Warum & Wieso?
Die Nikon D7000 ist auch nach den ca. 10 Jahren, in denen ich sie nun habe, immer noch eine gute Kamera, mit der ich gute Bilder hinbekommen kann. Komplett nüchtern betrachtet hätte ich mir daher gar keine neue Kamera holen brauchen. Der Wunsch nach neuer Technik, hat daher zugegebener weise auch eine Rolle gespielt, aber bei welchem Hobby ist das nicht der Fall ;)
Es ist aber auch so, dass sich in 10 Jahren einiges an der Technik getan hat und genau davon erhoffe ich mir eine Erleichterung. Denn ich bin mir vollkommen bewusst, dass man mit neuerer oder teurer Ausrüstung nicht auf einmal bessere Fotos hinbekommt, sondern das zu einem sehr großen Teil vom Können des Fotografen abhängt. Die Technik bietet nur das Werkzeug dazu und ermöglicht vielleicht Dinge die zuvor nur schwer oder mit anderen Mitteln möglich waren. Beispielsweise hatte ich mir die D7000 damals vor dem Hintergrund geholt, dass sie deutlich besser mit schlechten Lichtsituationen klarkommt bzw. man bei höheren ISO-Werten ein geringeres Bildrauschen hat, als mit der Nikon D80, die ich davor hatte. Gerade bei Aufnahmen in Gebäuden war das sehr, sehr hilfreich und hätte ich sonst beispielsweise nur mit einem Stativ oder besseren Objektiv hinbekommen.
Vor- und Nachteile
In folgender Tabelle will ich ein paar technische Werte der beiden Kameras gegenüberstellen, die bei meiner Entscheidung relevant waren:
Nikon D7000 | Sony a6400 | |
---|---|---|
Sensor | APS-C mit 16 Megapixel | APS-C mit 24 Megapixel |
Autofokus | Phasenvergleich-Autofokus mit 39 Sensoren (davon 9 Kreuzsensoren) | Phasenvergleich-Autofokus mit 425 Sensoren, Kontrast-Autofokus mit 425 Messfeldern |
Objektiv-Anschluss | Nikon F-Bajonett | Sony E-Mount |
max. Videoauflösung | 1920x1080 30p | 3840x2160 30p |
Integrierter Bildstabilisator | nein | nein |
Größe (B x H x T) | ca. 132 x 105 x 77 mm | ca. 120 x 67 x 60 mm |
Gewicht (inkl. Akku) | ca. 780g | ca. 403g |
Aus meiner Sicht ist der größte Vorteil der Sony der deutlich bessere Autofokus. Allein durch die Anzahl der Sensoren sollte die Schärfe der Bilder besser sitzen bzw. ich diese gezielter steuern können. Zudem ist die Augen-Autofokus-Funktion ein Traum und macht beispielsweise Portraits zu einem Kinderspiel. Die a6400 erkennt automatisch Augen von Mensch oder Tier und stellt das Foto automatisch darauf scharf, was sehr bequem ist und Zeit spart. Auch sonst ist der Fokus sehr, sehr schnell und vereinfacht das Fotografieren. Genau die Art von Erleichterung, die ich wollte.
Von den Maßen her ist die a6400 deutlich kleiner und leichter als die D7000, was sich positiv auf mein Reisegepäck auswirkt. Ich freue mich schon auf die erste größere Wanderung oder Reise damit, sobald das Corona-Thema vorbei ist. Daraus ergibt sich jedoch auch, dass meine Kameratasche und einiges anderes Zubehör, wie der Kameragurt, nun jetzt etwas zu groß sind, sodass die Kamera dort verloren oder unterproportioniert wirkt. Vermutlich muss ich mir daher das ein oder andere neue Zubehör holen.
Apropo Neuanschaffungen, leider fang ich mit dem Wechsel bei den Objektiven neu an, denn meine bisherigen Nikon-Objektive passen leider nicht an die neue Sony-Kamera, was ziemlich Schade ist, aber das wusste ich davor und wäre so auch bei jeder anderen Kamerawahl, die zuvor in meinem Kopf umher gekreist ist. Selbst bei einem Spiegellosen Kamerasystem von Nikon. Da ich aber jetzt nicht so viele Objektive für die D7000 habe, hält sich das in Grenzen. Für den Anfang ist das Kit-Objektiv, das bei der a6400 dabei war, ausreichend und ich muss nicht sofort neue Objektive holen, wobei ich natürlich schon ein paar im Auge habe^^
Ein sehr großer Unterschied ist natürlich auch, das die Nikon eine Spiegelreflexkamera (DSLR) und die Sony eine Spiegellose Systemkamera (DSLM) ist. Dadurch ergeben sich vom Prinzip her schon viele Unterschiede: Bei einer Spiegelreflex schaut man mit dem Sucher direkt durch das Objektiv, bei einer Spiegellosen ist das Ganze digital und man schaut auf eine Live-Vorschau des Bildes. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss ich für mich noch herausfinden, ist aus meiner Sicht jedoch definitiv eine Umstellung, an die ich mich erst noch gewöhnen muss.
Der elektronische Sucher bringt selbst ebenfalls neue Möglichkeiten mit sich, so können neben den üblichen Gitterlinien weitere Hilfsfunktionen, wie eine Wasserwaage oder Histogramm, direkt in das Bild mit eingeblendet werden. Es ist auch möglich sich einen Ausschnitt des Bildes mit der Fokuslupe vergrößert anzeigen zu lassen, um zu überprüfen, ob die Schärfe stimmt. Gerade bei manueller Fokussierung ist das sehr hilfreich. Das Ganze geht aber natürlich zu Lasten der Batterie und so ist die Laufzeit bei Spiegellosen leider nicht so lange wie bei Spiegelreflexkameras, zusätzliche Akkus sind daher ein Muss.
Bei der Videofunktion liegen Welten zwischen den Kameras, aber da ich meine Nutzung davon an einer Hand abzählen kann, war das für mich kein Kriterium. Prinzipiell ist das aber der Bereich, der sich in den letzten Jahren am meisten weiterentwickelt hat.
Das waren auch schon die markantesten Unterschiede der Kameras, die für mich wichtig sind. Ich könnte die Liste aber noch eine ganze Weile fortsetzen, denn natürlich unterscheiden sie sich in vielen weiteren Features und Eigenschaften (Wifi-Funktion, klappbares Display, Anzahl der SD-Kartenslots, uvm.), die für mich aber nicht ausschlaggebend waren, sondern eher ein schönes Beiwerk sind. Wobei sprichwörtlich macht ja Kleinvieh auch Mist macht ;)
Ich freue mich schon die ersten richtigen Praxistests mit der Kamera und kann dann gerne über meine Eindrücke nochmal berichten.
Falls du auch auf eine Spiegellose Kamera umgestiegen bist, lass mich gerne wissen was für dich die größte Umgewöhnung war. Auch wenn die Grundfunktionen gleich sind, wirkt einiges auf mich doch schon ziemlich anders.