An einem Samstagabend im Oktober ging es dann ins Flugzeug, sodass ich am nächsten Morgen in Delhi ankam. Der Flug war recht unspektakulär und die knapp 9h Flug waren viel mit Schlaf verbracht. Die wache Zeit ging mit dem Bordprogramm und Essen drauf. Erkenntnis des Fluges: Fisch als Abendessen zu wählen ist ein großer Fehler, den Geschmack bekommt man so leicht nicht aus dem Mund und was will man im Flieger auch dagegen machen? Daher Notiz: Nie wieder Fisch im Flugzeug.
In Delhi angekommen, hieß es dann erst etwas Geld tauschen und eine SIM-Karte organisieren. Beim Geld tauschen am Flughafen wird man zwar immer mit Gebühren abgezockt, weil man aber kein indisches Geld ein- und ausführen darf, muss man wohl in den sauren Apfel beißen. Die SIM-Karte zu bekommen ist theoretisch einfach. In der Praxis aber ziemlich zeitaufwendig, weil es offensichtlich kein System im „Laden“ gab und jeder Angestellte bis oben hin voll mit Schlaftabletten schien. Eine gefühlte Ewigkeit später war dann aber alles geklärt und es konnte endlich in Richtung CouchSurfer gehen.
Was mich aber auch gleich in die Arme der nächsten Halsabschneider geführt hat: Taxifahrer. Nach einigen Minuten hatte ich dann einen gefunden der meinte, er weiß wohin ich will und auch mit dem Preis entsprechend herunterging. Im Zielgebiet hat man dann aber gesehen, dass der Fahrer keine Ahnung hat wo ich hin will. So viel falsche Abbiegungen und der suchende Gesichtsausdruck…da ist man froh einen Fixpreis ausgehandelt zu haben und lässt ihn einfach weiter suchen. Nach einer Weile hab ich ihm dann die Handynummer des Couchsurfers gegeben, sodass er den Weg fragen kann. Wir waren erstaunlicherweise gar nicht mal so weit entfernt ^^
Nachdem ich mein Zeug abgeladen habe ging es zusammen mit Chandan zum nahe gelegenen Lotus Tempel. Das Gebäude erinnert etwas an das Opera House in Sydney, liegt aber in einem Park anstatt am Hafen. Anschließend wusste Chandan auch nicht wirklich den Weg zum nächsten Ziel der Stadttour, dem Lodhi Garten. Also haben wir einfach ein Tuk-Tuk genommen. Da ich mich während den Preisverhandlungen versteckt hab, war das auch recht billig 🙂 Im Garten oder viel mehr im Park standen einige Tempelruinen und es vertrieben sich dort viele Leute die Zeit. Abgesehen vom unerträglichen Gebrüll der Vögel eigentlich ein sehr schöner und entspannender Ort.
Zum Abendessen führte mich Chandan durch irgendwelche Häuserschluchten und merkwürdige Milieus in ein abgelegenes Restaurant. Ein Ort, denn man sonst nie finden würde. Ich mag solche Restaurants, abseits von allen Touristenströmen ist zum einen das Preisniveau deutlich geringer und man bekommt Mahlzeiten so wie es die Einheimischen essen und nicht irgendwas an Weißhäute angepasstes. In dem Fall war es ziemlich scharf und am Anfang recht gewöhnungsbedürftig alles mit den Händen zu zerrupfen und zu vermanschen. Jedoch keine Frage sehr lecker, und das ist ja die Hauptsache. Da sieht man dann auch von den Kakerlaken ab, die hin und wieder auf dem Boden vorbeihuschen 😛