Johannes Ganzenmüller

Fernweh in der Ferne

Veröffentlichungsdatum Lesezeit 4 Minuten zum Lesen

Anfang 2014 kam ich wieder auf die Idee, dass ich etwas länger durch Asien touren wollen würde, weswegen ich einen Blick in meinen Kalender warf, um festzustellen, dass ich in der ersten Jahreshälfte keine unverplanten 3 Wochen am Stück fand. Genauer gesagt hatte mein Terminkalender Ähnlichkeit mit einer Weltkarte, kaum noch weiße Stellen zu finden. Prinzipiell ja nicht schlecht, da mir so nie besonders langweilig wird, problematisch wird es nur, wenn ich irgendwas vorhabe…Urlaub zum Beispiel…

Eine Freundin, der ich meine „missliche Lage“ schilderte, meinte dazu „Ehrlich? Da hab ich so was von kein Mitleid mit dir“. 😛

Na gut, Südostasien war daher erstmal gestrichen, aber was sollte ich sonst machen? Ich kann ja keine 6 Monate einfach nur herumsitzen und keine nationalen Grenzen übertreten…wo kommen wir denn da hin? xD

Nach etwas Überlegen, keimte die Idee auf einfach 10 Tage nach Istanbul zu fliegen, um dort zu entspannen. Soweit zumindest der Plan, der anfangs auch aufgehen zu schien…also die ersten 3 Tage zumindest. Aber alles der Reihe nach.

Von Berlin aus ging es im Flieger, zusammen mit Joko, nach München. Um dort Umzusteigen und weiter nach Istanbul zu düsen, durch den Lufthansa-Service samt gutem Essen und viel Schlaf ging der Flug wie in Windeseile vorbei. Sodass ich mich dann auch schnell in einem Bus in Richtung Innenstadt wieder fand, der Nachteil an dem Bus war, dass der Fahrer die Stationsnamen kurz davor geschrieen hat und wenn niemand zurückschrie, er nicht anhielt…irgendwie war wohl die Betonung anders als erwartet, sodass er ziemlich in die Eisen steigen musste, als ich das Kauderwelsch verarbeitetet hatte.

Jedoch alles gut gegangen und ich hab’s unverletzt ins Hostel geschafft, wo ich mich erst einmal mit Stadtplänen eingedeckt hatte.

Die Unterkunft war ziemlich gut, reichhaltiges Frühstück und quasi direkt neben der Blauen Moschee in der Touri-Gegend gelegen. Von dort aus, war es kein Problem die Altstadt mit fast allen Sehenswürdigkeiten in Istanbul zu erkunden: Die Blaue Moschee, den Tokapi-Palast, noch eine Moschee, Parks, wieder eine Moschee, den Großen Basar, den Ägyptischen Basar, den Textil-Basar und natürlich die Hagia Sophia, was natürlich wieder eine Moschee war.

Letztere hat mich ziemlich enttäuscht, da die Hälfte des Innenraums von einem Gerüst verdeckt gewesen war. Wovon ich auch sehr enttäuscht war, war der Döner bzw. Dürüm. Da hab ich zum einen tausendmal leckeren daheim in Berlin gegessen und zum anderen war er in manchen Gebieten sehr überteuert. Die Preispolitik konnte ich aber auf der anderen Seite wiederum zum Navigieren nutzen, je teurer der Döner, desto näher war ich in der Touri-Zone^^

Am 3. Tag kam in mir eine Unruhe auf, weil ich gefühlt jedes interessante Bauwerk bereits gesehen gehabt habe und mir noch weitere 6 Tage in Istanbul nicht vorstellen konnte. Das passiert mir bei Städtereisen irgendwie oft, ist wohl nicht so meins. Da die Türkei noch andere Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, schaute ich mich um, ob es im Umkreis etwas gab, das mich interessierte. Es zwar einiges dabei, aber nichts stach im Speziellen heraus. Deswegen hab ich dann noch ein paar andere Möglichkeiten erkundet und kurze Zeit später war für den nächsten Tag einen Inlandflug nach Kappadokien gebucht….ahh, ich liebe es 🙂