Nicht weit von Varanasi liegt Sarnath, der Ort an dem Buddha das erste Mal gepredigt und somit den Buddhismus gegründet haben soll. Für die meisten Touristen ein willkommener Tagesausflug, mal raus aus der Hektik und Enge von Varanasi. So auch für mich.
Nach dem Frühstück, verdammt nochmal soll die Zuckerpampe wirklich Marmelade sein?, ging es zusammen mit Theresa und Florian, eine Deutsche und ein Österreicher die ich am Vortag kennen gelernt habe, per TukTuk in die 10km entfernte Wiege des Buddhismus. Der Ort ist genau genommen eine Ansammlung von Tempeln, Stupas und Statuen. Alles war menschenleer und daher mal etwas entspannend, so dass man sich tatsächlich mal ausschließlich auf das Umfeld konzentrieren konnte ohne gleich hinter dem nächsten Eck einen Nepper, Schlepper oder Bauernfänger zu vermuten.
Der Fluch von Varanasi hatte uns aber schon einige Zeit später eingeholt. Eine Vielzahl von Urlaubern die irgendwann mal auf ihrer Indienreise krank werden passiert dies in Varanasi, so auch Theresa, die mittags über starke Bauchschmerzen klagte, sodass wir auch recht früh zurück sind.
Zurück im Hostel dann erstmal passende Medikamente für Theresa gesucht, weil meine Nase seit Tagen zu war und nur schwarze Pampe rauskam, hab ich bei der Gelegenheit auch mal irgendwas eingeworfen. Die Beschriftung auf dem Zeugs war französisch, weswegen ich keine Ahnung hatte was es genau war, aber geholfen hatte es, oder es war der Placebo-Effekt 😀
Florian und ich waren noch fit genug um anschließend etwas in der Stadt rum zu streunen, ich wollte meine Weiterfahrt nach Nepal organisieren und Florian irgendwas im Internetcafe machen. Internetcafe war schnell gefunden, sodass ich mich allein auf die Suche nach einem Zugticketbüro machte. Wie es so im Leben ist, wenn man keines braucht, sind die an jeder Ecke, aber wenn man mal danach Ausschau hält, ja dann hat man immer Pech. Irgendwann hab ich dann den Weg zurück nicht mehr gewusst und jeder hat mir als Richtung etwas anderes gesagt…nach 1,5h war ich dann aber irgendwie wieder am Hostel angekommen. Glaub so sehr hab ich mich das letzte Mal in Jerusalem verlaufen 😀
Ein Must-Do, wenn man in Varanasi ist, ist sich die Feierlichkeiten zu Ehren der Göttin Ganga anzuschauen. Nicht allzu schwer, da die jeden Abend stattfinden und man nur den Menschenmassen folgen muss damit man den Weg findet.
Das Ganze ist ein Menschenmagnet wie ich es selten gesehen habe, auf dem Land konnte man kaum laufen und den Ganges hat man lauter menschenbefüllter Boote nicht mehr gesehen. In der Mitte ein halbes Dutzend Zelebranten, jeder mit seinem eigenen kleinen Schrein vor sich. Wirklich spannend war es nicht: 30 Minuten lang Getrommel, Geklatsche und dazu abwechselnd Weihrauch und Kerzen durch die Luft schwingen. Aber was soll es, solange es Ganga und Touristen erfreut 😉