Nach der Wanderung sind wir in Petrosani gelandet, wo wir die Nacht verbringen wollten. Über Petrosani gibt es nicht viel zu schreiben, außer: geht dort nicht hin. Da ist es nur dreckig und es gibt nichts, quasi das Pforzheim von Rumänien 😛
Wir haben uns daher kurzer Hand umentschieden und nach dem nächsten Zug in Richtung Brasov geschaut. Von den Uhrzeiten her, mal wieder ziemlich fetzig: 23Uhr Abfahrt, 0:45 Uhr bis 3:15 Uhr Aufenthalt im Nirgendwo, um dann gegen 9:30 Uhr in Brasov anzukommen. Wer jetzt meint, man würde durch das halbe Land fahren der irrt ein wenig, denn unter dem Strich sind das knapp 300km. Zug fahren in Rumänien ist kein Spaß und hat mich von der Geschwindigkeit an Indien erinnert. Deprimierend wurde es jedes Mal, wenn die Schienen neben einer Straße verliefen, denn wenn die Autos nahezu problemlos vorbeiziehen kommt in einem der Gedanke auf, dass das so eigentlich nicht sein sollte. Bei den Fortbewegungsmitteln kann man also zwischen Schnecken-Zug und Sardinen-Sprinter wählen, tolle Optionen *grml*
Unser Anschlusszug fuhr danach nach Bukarest, und war dementsprechend voll. Weil die meisten Leute, außer uns natürlich, nachts schlafen, lagen alle kreuz und quer in den Wagons und man musste sich erst seinen Weg bahnen um zu seinem Sitz zu kommen um dort zu versuchen wenigstens etwas die Augen zu zubekommen.
Da wir aus irgendwelchen Gründen noch langsamer als geplant gefahren sind, kamen wir mit 1,5 Stunden Verspätung an und ließen uns dann etwas erschöpft von einem Taxi in ein Hostel fahren. Das erste was ich dort gemacht habe, war duschen und in frische Klamotten schlüpfen, was eine Wohltat ohne gleichen war. Markus fühlte sich irgendwie schlapp und legte sich daher etwas aufs Ohr. Im Gegensatz dazu hab ich eine kleine Stadttour eingelegt.
Auf jeden Fall auch eine gemütliche Stadt, mit einem markanten „Wahrzeichen“, den im Berg über der Stadt steht in großen Buchstaben „Brasov“, woher die Idee stammt? Hmm schwierig…es war aber nicht die einzige Stadt im Umkreis die ihren Namen auf einen Berg geschrieben hat. Auf unserem Ausflug am folgenden Tag haben wir das noch mal gesehen und andere Orte im Umkreis haben es anscheinend auch noch…solche Spinner ^^
Der Ausflug war zum Schloss Bran, dem sogenannten Draculaschloss, da es angeblich als Inspiration für Bram Stokers Buch Pate statt. Der echte Dracula, hat es hingegen vermutlich nie betreten. Also die Touristenfalle schlecht hin, was einem spätestens dann klar werden muss, wenn man den Weg nach oben gehen will, den man muss erst durch eine Vielzahl von Souvenirbuden, die versuchen allerlei Vampirquatsch zu verhökern. Außer den sehr konzentriert aufgestellten Buden gibt es in dem Ort weit und breit nichts, was auch auf Tourifalle hinweist.
Das Schloss an sich ist recht klein und ein netter Tagesausflug, mehr aber auch nicht. Hätte mir definitiv mehr erhofft 🙁