Die Rückfahrt von Kappadokien nach Istanbul war leider nicht so komfortabel, denn dort hatte ich kein Flugschnäppchen gefunden und entschied mich daher für den Nachtbus. Ich weiß, seit Mazedonien wollte ich das eigentlich nicht mehr machen, aber jeder hat mir von den Bussen vorgeschwärmt, so verkehrt hat es also eigentlich nicht sein sollen. Die erste Stunde fand ich es toll: ein fast neuer Bus, vor mir ein Bildschirm mit Filmen, Serien, Spielen und sogar Internet. Dann musste ich aber umsteigen und das Bild hat sich stark verändert: der Bus war deutlich älter, die Filme und Serien waren alle auf Türkisch und das Internet hat auch nicht funktioniert. Ich hätte ja auch mit anderen Leuten reden können, aber die wenigsten haben Englisch verstanden und geredet. Und so blieb mir nichts anderes als Musik zu hören und versuchen zu schlafen.
Zusammenfassend war die 11 stündige Fahrt jetzt nichts was ich als „super gut“ bezeichnen würde, wie es mir vorgeschwärmt wurde. Aber es war, nennen wir es mal „aushaltbar“, zumindest reichte der Stewart ab und an Trinken und Snacks. Busfahren scheint aber keine weit verbreitete Touristenfortbewegung zu sein, den nahezu niemand der Angestellten hatte Englischkenntnisse, was leicht nervig wird, wenn man versucht rauszubekommen, ob man Umsteigen muss oder nicht, na ja hat dann am Schluss halbwegs funktioniert, da ich die Fahrtroute in Istanbul per GPS auf dem Smartphone mitverfolgte und daher erahnte wann ich um- bzw. aussteigen musste. Ein Hoch auf die Technik 🙂
Vor meinem Heimflug nach Deutschland hatte ich noch etwas Zeit in Istanbul, und weil ich die Gegend meines ersten Aufenthaltes quasi auswendig kannte, entschied ich mich für ein Hostel in der Nähe des Taksim Platzes, auf der anderen Seite der Galatabrücke. Der Name meiner Unterkunft, Stray Cat Hostel, war Programm, denn überall im Haus waren herumstreunende Katzen. Ein wirklicher Unterschied zu draußen war es zwar nicht, aber schon etwas ungewöhnlich. Hatte etwas von einem Katzencafé.
In Istanbul waren zu der Zeit regelmäßig Proteste auf dem Taksim-Platz, weswegen dieser abends auch schon mal gesperrt war und Wasserwerfer zum Straßenbild gehörten. So toll fand ich die Gegend rund um den Platz aber nicht und war stattdessen lieber auf der asiatischen Seite Istanbuls, mit all seinen kleinen Cafés und Gassen.
Was ich an Istanbul auch mochte, war die Musik, die in den Restaurants und Hostels gespielt wurde, denn durch die Dauerbeschallung mit Wind of Change, November Rain, Yesterday sowie vielen 80er und 90er fühlte man sich gleich in eine andere Zeit zurückversetzt 😉