Zweiter Stopp auf dem Golden Circle ist Geysir, Namensgeber der Geysire. Also so ein Wasserspritzdingens, das sich auflädt und dann Wusch macht 😀
Dass hier der Mainstream-Tourismus Fuß gefasst hat, merkt man daran, dass es außer dem Feld voller Geysire nur einen riesigen Souvenirladen, ein Restaurant und ein Hotel in der Nähe gibt. Wenn man es dann noch nicht gerafft hat, fallen einem vielleicht die Schuppen von den Augen, wenn man mitten im Gedränge steht, auf den Ausbruch des Geysires wartet und versucht mal ein Foto ohne komische Menschen zu schießen :/
Wir waren wieder vor der Wahl hier zu bleiben oder weiterzufahren, da wir alle es nicht ganz so spektakulär fanden, ging es dann weiter zum Gulfoss, einem gigantischen Wasserfall. Hier das gleiche Bild wie bei den Geysiren. Busse setzen massenweise Touristen ab, die dann auf den dafür vorgesehenen Wegen in Heerscharen zur Attraktion laufen. Da es vorwiegend Mitmenschen eines älteren Semesters waren, ging das sehr schleichend, was ich mal so was von gar nicht ausstehen kann.
Aber die ganzen Leute mal ausgeblendet, war der Gulfoss ein schöner Anblick und ein tolles Naturschauspiel. Ich konnte jedoch dort nicht zu lang bleiben, sonst wäre ich noch durchgedreht mit den ganzen Massen, die mit ihren Tablets Fotos machen oder sich irgendwo in einer „voll süßen“ Pose fotografieren lassen wollten. Bernd und Markus schien es ähnlich zu gehen, waren wir doch nach Island auch wegen der Abgeschiedenheit gekommen. Und so machte sich auf den letzten Tagen ein Tief in unseren Gemütern breit.
Der Golden Circle war, bis auf Thingvellir ziemlich enttäuschend und so sind wir dann auch schnell wieder zurück nach Reykjavik gefahren, um dort auf unserem Basis-Campingplatz noch die restliche Zeit zu genießen.
Nach knapp 3 Wochen waren wir alle froh, wenn mal kein Instantzeugs auf der Speisekarte stand und in Islands Hauptstadt hat sich das glücklicherweise einrichten lassen. Durch einen Grillabend, ein All-You-Can-Eat Buffet mit einer menge Fleisch und einem Thai-Besuch waren wir auf einem guten Weg der Genesung ^^
Reykjavik ist an sich eine sehr kleine Stadt deren Leben sich auf 2-3 Straßen konzentriert, abseits davon ist es so gut wie ausgestorben und hat eher Industriegebiet-Charme. Nichtsdestotrotz war die Stadtführung, die wir gemacht hatten sehr empfehlenswert und witzig gestaltet. Bei der Stadtführung handelte es sich um eine auf Trinkgeld basierte Tour, an so was hatte ich schon in mehreren Städten teilgenommen und wurde noch nie enttäuscht. Sehr zu empfehlen!
Irgendwann hieß es dann aber auch das Zelt ein letztes Mal zusammenbauen, zum Flughafen aufbrechen und ab Richtung Deutschland. Der Abflug war irgendwann gegen Mitternacht, aber wir hatten bereits jegliches Zeitgefühl verloren und waren schon gespannt wie es uns bekommt, dass wir am nächsten Tag wieder Dunkelheit sehen sollten 😉
Der Islandtrip war in so vielen Punkten ganz anders als meine vorherigen Touren, aber in einem Punkt war der Urlaub dann doch gleich: Es war ein faszinierendes Abenteuer und etwas das ich nicht vergessen werde!
P.S.: Wen der Trip aus Bernds Sicht interessiert, dem sei hiermit sein Blog ans Herz gelegt 😉