Camping war für mich Neuland, so doof beim Zeltaufstellen hab ich mich jedoch nicht geschlagen und gegen Ende des Trips ging das Auf- und Abbauen sehr fix, auch wenn es einem schon auf die Nerven ging ^^ Der Reykjaviker Zeltplatz war für den Start sehr gut und auch toll gelegen. Es gab relativ viel Platz, nicht so viele Unebenheiten im Rasen, ordentliche Sanitäranlagen und für uns fast das Beste: eine prall gefüllte Reste-Ecke. Für die meisten Urlauber ist der Platz der letzte Stopp vor der Rückreise und so wird alles Übriggebliebene oder nicht mehr gewollte in eine entsprechende Ecke gestellt und dem Überlassen der darin irgendeinen Zweck sieht.
Und so fanden sich dort halbvolle Gaskartuschen, jede Menge Nudeln und anderer Proviant, die in uns dankbare Abnehmer fanden. Musste man sich schon nicht alles selbst kaufen…manchmal kommen eben doch die schwäbischen Züge zum Vorschein 😛
Zurückblickend war das sehr sinnvoll, denn wir sollten noch genug Instant-Essen futtern, wobei Essen dafür vielleicht der falsche Ausdruck ist. Nennen wir es einmal energiegebende Pulver, die sich in Verbindung mit Wasser zu diversen Formen verwandelt können. Zugegeben der Pudding hat gar nicht so schlecht geschmeckt^^. Jedenfalls kam so eine Restebox mit richtigem Zeugs drin ganz gelegen, es war jedoch auch ein Glücksspiel, ob passende Sachen da waren oder man improvisieren musste. Einmal hab ich zum Beispiel Nudeln, aber keine richtige Tomatensoße gefunden, es gab aber Ketchup und irgendwelches komische Zeugs auf dem irgendwas von Chili und „Warning Hot“ stand, was dann zusammengemischt wurde. Das ganze hat sich retrospektiv als nicht ganz so grandiose Idee rausgestellt, weil ich danach nämlich stundenlang Schluckauf hatte…xD
Aufgrund der Größe von Reykjavik waren die Sehenswürdigkeiten innerhalb von 2 Tagen abgeklappert und wir wollten weiterziehen, also irgendwann Zelte zusammenpacken und samt Gepäck zum 1-2km entfernten Busbahnhof marschieren. Das alles nur um dort festzustellen, dass es nur einmal täglich einen Fernbus je Weiterreiseziel gibt und der muss natürlich früh morgens losfahren… verflucht seiest du Internet, dass du etwas anderes gesagt hast!
Uns blieb daher nichts anderes übrig, als die Fahrpläne aller möglichen Busunternehmen mitzunehmen und zum Campingplatz zurückzukehren, dort die Zelte wieder aufzubauen und uns über unsere Blauäugigkeit zu ärgern. Und natürlich blieb unser kleiner Ausflug nicht ganz unbemerkt, sodass wir ein paar Male erzählen mussten, warum wir uns wieder hier niederlassen. Durch die Aktion hatten wir aber dann genug Zeit uns die nächsten Tage auszumalen, das WLAN zu nutzen, mit anderen Leuten zu quatschen oder einfach nur am Ufer rum zu sitzen, gemütlich etwas zu essen und den Möwen zuzuhören während die Sonne sich senkt, jedoch ein weiteres Mal nicht ganz untergeht.