Von Skogar aus ging es in das von der Landkarte angepriesene „Handels- und Kulturzentrum der Region“ welches den Namen Vik trägt. Das Kaff hat knapp 300 Einwohner, eine Tankstelle und einen größeren Supermarkt…die Beschreibung hat also nicht zu viel versprochen 😀
Aber gut, nun waren wir dort gestrandet, der nächste Bus aus dem Ort kam nämlich erst am nächsten Tag… hatte ich schon erwähnt, das man auf Island ein Auto mieten sollte?
So ein Rumgammeltag hatte jedoch auch so seine Vorteile, beispielsweise gab es Gelegenheit mal seine Klamotten zu waschen oder seit Tagen eine Dusche zu nehmen. Bernd und Markus, meine beiden Weggefährten wollten an dem Tag nur die Ruhe und den komfortablen Campingplatz genießen. Rumhängen gibt’s bei mir aber nicht, sodass der an das Dorf angrenzende Berg ganz gelegen kam. Die Aussicht vom Berg war ganz schön und die steilen Wände waren besiedelt mit allen möglichen Vogelarten. Vor der Bucht von Vik, was auf Isländisch „Bucht“ heißt, ist ein Felsgebilde mit mehreren Spitzen. Wie so oft gibt es eine Sage, nach der das die zu Stein gewordene Hand eines Trolls ist, nachdem er von Sonnenstrahlen erfasst worden ist. Mir schien es, als gäbe es für jede herausstechende Steinformation in Island eine solche Troll-Sage, es war nämlich nicht das erste und letzte Mal, dass wir so was gehört haben. Aber irgendwie verstehe ich die Trolle nicht, es gibt so wenig wichtige Regeln und trotzdem schaffen es viele nicht darauf zu achten…solche Eumel. Aber ok, Gremlins, Werwölfe und Vampire haben bekannterweise ja auch manchmal Probleme auf solche „Kleinigkeiten“ zu achten.
Eine Sehenswürdigkeit, die Vik noch zu bieten hatte und die für jeden leicht zu erreichen ist, ist der Strand. Das besondere daran ist, das der Sand komplett schwarz ist, dadurch wurden in der Gegend schon einige Serien und Filme gedreht, zum Beispiel „Iwo Jima“ (ist offensichtlich billiger/einfacher in Island als auf Iwo Jima zu drehen) und einige „Game of Thrones“-Episoden. Schwarzer Sand kam mir schon sehr surreal vor, aber sah auf jeden Fall ziemlich cool aus.
Die Tatsache, dass wir in einer so riesigen Stadt wie Vik und auf einem gut ausgestatten Campingplatz waren musste ausgenutzt werden, als der Hunger kam. Endlich mal kein Suppen- oder Pulverzeugs, sondern etwas richtig Isländischen sollte es sein und nachdem wir den Supermarkt erkundet hatten, fiel die Wahl auf Hot Dogs. Und ja, das ist typisch isländisches Essen 😀 Weil alles Mögliche importiert werden muss, sind die Lebensmittelpreise bzw. eigentlich alle Preise ziemlich hoch und weil die Strecken so weitläufig sind trifft sich alles an Tank- und Raststellen, welche preiswert Hot Dogs und Softeis anbieten. Man kann daher schon sagen, dass die beiden Sachen Nationalessen sind^^ Unsere Hotdogs kamen aber nicht von der Tanke, sondern wir haben die Einzelteile geholt und wie richtiger Camper im Wasserkocher gemacht. Welch ein Wohlgenuss für den Gaumen, so etwas Delikates hatten wir seit Tagen nicht mehr gegessen 🙂