Johannes Ganzenmüller

Poison Prince

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Casablanca, wenn man das in Pforzheim nennt, wird meistens ein Hip-Hop-Schuppen mit überwiegend osteuropäischer Kundschaft damit assoziiert. Aber aus der Region hab ich keinen gesehen, auch wenn mir der ein oder andere Händler mal wieder weiß machen wollte, dass er viele Freunde aus/in Russland hat und kennt. Ich hätte nicht gedacht, dass das Spielchen nach fast 2 Wochen immer noch funktioniert und recht amüsant ist.

Mal abgesehen davon gibt es in Casablanca nicht wirklich viel zu sehen, das mit Abstand Beeindruckendste ist die Hassan II Moschee. Ein imposantes Bauwerk, welches in ungewohnten, fast unwirklich wirkenden Farben strahlt. Ich hab mir den dort herrschenden Touristen-Mob um einiges größer vorgestellt, aber will mich nicht beklagen, denn schon hab ich weniger Störquellen auf den Fotos 😛 Danach bin ich einfach mal wieder in eine Richtung gelaufen die Interessant aussah, kurze Zeit später hatte ich auf einmal einen relativ alten Mann an der Backe, der zwar kein Englisch sprach, aber dafür meinte mich mit Zeichensprache und Französisch-Happen zutexten zu müssen, um mich später dann um Geld anzubetteln. Da ich aber, Erzählungen zufolge, weder Mitleid spüre, noch ein Herz besitze, war es schlussendlich ein recht aussichtsloses Unterfangen.

Nachdem alles Mögliche in der Gegend angeschaut war und ich meinen Füßen und mir den Rückweg ersparen wollte, hab ich versucht per Anhalter zurück zufahren. Nach ein paar Minuten hat mich dann auch ein Porsche Cayenne mitgenommen, hatte doch was Gutes, dass ich mich im Villenviertel „verirrt“ habe xD Die restliche Stadtbesichtigung und der Rückweg zur Wohnung hatten sich relativ einfach und problemlos gestaltet, am Ziel angekommen konnten sich meine, mittlerweile ziemlich geschundenen Füße in einem kleinen Café bei frisch gepresstem Orangensaft entspannen.

Ali ist am nächsten Tag ebenfalls zur Hochzeit von Saad’s Bruder gefahren, wodurch ich meine Unterkunft wechseln musste, aber zum Glück hatte sich jemand gefunden der mich noch einen Tag aufnimmt und daher machte ich mich dann am nächsten Morgen, zum mit Sarah vereinbarten Treffpunkt, auf. Eine Busfahrt und etliche House-Lieder aus ihrem iPod später waren wir dann in meiner letzten Unterkunft für die Reise. Ganz kapiert hab ich nicht was das für eine Wohnung war, aber ich hatte einen Schlüssel dafür in der Hand, dass hat mir vorerst gereicht. Ganz großes Plus war auch, dass die Dusche funktioniert hat. In Marokko ist es ja Gewöhnlicherweise zu der Jahreszeit etwas warm, rennt man zudem noch den ganzen Tag in der Gegend rum, kommt man hin und wieder auf die Idee man könnte ja duschen um wieder „frisch“ zu sein. Das Vorhaben wurde aber immer wieder von defekten Duschen durchkreuzt, zum Glück riecht man sich nicht selber sonst wär’s bestimmt ekelig 😀

Reisen nutze ich meistens auch dazu meinen Körper etwas zu entgiften und ernähre mich daher vorwiegend frei von westlichen, tot verheißenden Viktualien. Und steige für die paar Tage auf Brot, Wasser und Prinzenrolle um, natürlich ergötze ich mich auch der lokalen Küche aber die drei Sachen hab ich meistens bei mir. Da ich out-of-Prinzenrolle war, hab ich dem nächsten Supermarkt einen Besuch abgestattet, um aufzufüllen, jedoch gab es keine richtige Prinzenrolle, so dass ich mit einem Imitat Vorlieb nehmen musste. Voller Vorfreude dann ein paar Bissen gemacht…einfach Ekelhaft. Dann eben doch keine Süßigkeiten 🙁