Johannes Ganzenmüller

In Hamburg sagt man jaja

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In Bremen hab ich einen Freund besucht, mit dem es dann gleich zum Fußballspielen weiterging. Da das Ganze eher spontan war, hatte ich natürlich keine entsprechende Ausrüstung dabei. Und so steckte ich dann am Schluss in ein paar Nummern zu großen Schuhen, meiner Schlaf-Jogginghose und einem geliehenen Werder Bremen Trikot. Das Trikot gehörte aber wie es schien als Grundausstattung, denn bis auf einer hatte jeder ein Bremen Trikot an, die Ausnahme hingegen ein Hamburg Trikot 😉

Ausgepowert ging es anschließend zum Dönerladen zum Abendessen, bei dem ich zum ersten Mal die Bezeichnung Rollo-Döner gehört hab… Die Nordlichter haben schon einen komischen Namen für Yufka. Am nächsten Tag hab ich erst mal ne Weile meinen Schlüsselbund gesucht, bevor ich ihn dann in der Tasche gefunden habe, typisch. Dann war aber der Weg zur Erkundung der Bremer Innenstadt frei. Es war ganz schön schwer ein Foto der Stadtmusikanten zu schießen auf dem kein Tourist aus Fernost auftaucht, aber ich hab’s nach etwas warten doch noch hinbekommen. Etwas später an dem Tag wollte ich mir noch die Uni inklusive angrenzendem Park anschauen und ein paar Bilder zu knipsen, also aus dem Auto und ab ins Grüne des Waldes. Nach ein paar Minuten kam mir dann ein nackter Mann entgegen, was ich schon etwas komisch fand. Als etwas später der zweite Nackte durch den Wald spazierte, fand ich das noch etwas komischer. Nach weiteren Metern kam dann ein Schild, dass das Ganze auflöste: FKK-Strand xD

Zur Erholung von Allem gab es abends Bier, Kicker und ein Bremen-Spiel im Fernsehen, das jedoch katastrophal mit 1:4 verloren wurde. Da ich aber kein Fußballfan bin, war ich wohl der einzige im Raum, den das Ergebnis nicht groß interessiert hat 😉
Der darauf folgende Tag war mit einem Trip nach Bremerhaven verplant, was auch ein recht nettes Städtchen war, mit Ausnahme des Oktoberfests vom Altenheim. Bevor ich dann am nächsten Tag nach Hamburg weitergereist bin, gab’s noch einen Ausflug in einen Biergarten und in die ständige Vertretung, einem „Ostalgie-Restaurant“, zum Currywurst essen *lecker*.

Das Navi hat mich ja schon am Anfang des Roadtrips im Stich gelassen, auf dem Weg nach Hamburg hat es mich nochmals grandios in eine Sackgasse gelotst, weil ich auf die Autobahn auffahren sollte. Hab mich schon gewundert, welcher Intelligenzfremde eine Autobahnauffahrt in ein Wohngebiet baut. In Hamburg hatte ich meine erste deutsche CouchSurfing-Unterkunft, total ungewohnt mal nicht Englisch zu sprechen. Die Wohnung, war eine umgebaute, ca. 18m² große Garage, typische Studentenbleibe eben. Als mein Gepäck irgendwo verstaut war, ging es mit meinem Host, Maria, Richtung Innenstadt zur Stadtführung aka „ Wir irren durch die Stadt und gehen dahin wo es interessant aussieht“. War ganz lustig und so kommt man auf jeden Fall in Ecken, die man sonst nicht betreten und sehen würde. Oder wer läuft schon durch einen Autotunnel weil man wissen will wohin der Aufzug geht? *g*

Meine schon in Amsterdam angeschlagenen Füße haben sich nach dem ganzen rumirren wieder mal bemerkbar gemacht, aber Füße hochlegen kann man daheim auch, also weiter…Dieses Mal zu einem Wohnzimmerkonzert. Der Sänger hieß Jack und reiste seit ~30 Monaten in der Weltgeschichte herum, von Konzert zu Konzert, von Stadt zu Stadt, von Land zu Land. Was ein Leben. Das Konzert war echt klasse und eine es war eine tolle Atmosphäre.
Paar Stunden später waren wir wieder bei Maria angekommen, da Sie gab’s da ein großer Emil Bulls Fan ist, gab’s zum Einschlafen noch ein paar Lieder aus der Live-DVD.

Am Morgen danach konnte ich mal etwas länger schlafen, hab mich dann aber gegen 9.30h aus der Wohnung geschlichen um wieder mal an einer NewEurope-Stadtführung teilzunehmen. Die Abendgestaltung sollte eigentlich ruhig werden, aber Maria ist dann noch spontan zu einem Limp Bizkit Konzert gegangen und ich hab einen kleinen Nachttrip durch Hamburg unternommen. Das eigentlich einzig nervige an Hamburg sind die aufdringlichen Frauen, die eine geschäftliche Beziehung eingehen wollen… Ich hab keine Ahnung wie oft ich „Hey Paparazzi, wie wärs?“ gehört hab…klasse Spruch… Da aus dem ruhigen Abend sowieso nichts geworden wäre, sind Maria und ich nach dem Limp Bizkit Konzert noch in einen Club/Bar gegangen. Auf dem Weg und in der U-Bahn dahin, hat es nur so von komischen und betrunkenen Leuten gewimmelt. Highlight waren vermutlich die 13-14jährigen Mädels die neben uns in der U-Bahn Dosen-Prosecco getrunken haben und von denen sich dann eine dessen wieder entledigte, inkl. Speisereste versteht sich xD

Gegen 6 Uhr ging es dann wieder Richtung Marias Wohnung. Gegen 8h hat Sie sich dann dieses Mal raus geschlichen, weil Sie jemanden abholen musste..Immer dieses morgens aus Wohnungen schleichen 😛 Irgendwann als ich dann wieder fit war, ging’s ab ins Auto und auf die letzten rund 660km des insgesamt ca. 2500km langen Roadtrips.