Johannes Ganzenmüller

Bürokratie, Buspogo und Stinkefüße

Veröffentlichungsdatum Lesezeit 3 Minuten zum Lesen
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Von Kathmandu ging es mit dem Flieger erst nach Delhi und am nächsten Tag sollte es dann wieder zurück nach Deutschland gehen. Aber erst einmal musste ich wieder nach Indien einreisen. Auf der Einreisekarte gab es ein Feld mit „Adresse des Hotels“, bei der ersten Ankunft hat sich niemand dafür interessiert und jetzt bestand der Beamte darauf, ein „Woher soll ich das wissen, mal schauen wo ich unterkomme“ hat er auch nicht gelten lassen. Also hab ich mir von irgendjemand in der Warteschlange eine Hoteladresse abgeschrieben, dann war es in Ordnung… Als ob man es nicht offensichtlicher falsch ausfüllen hätte könnten. -.-

Aber gut die Schalterbeamten schienen mir alle irgendwie neben der Kappe und wenn man deren Tempo betrachtete, gehören Schlaftabletten zur Grundausstattung.

Nach einer ziemlich kurzen Nacht und dem erhabenen Gefühl die ganzen Halsabschneider an den Ständen und das ewige Hupkonzert in Neu Delhi hinter mir zu lassen, ging es am nächsten Tag auch schon auf in Richtung Flughafen und Heimat. Der Weg zum Flughafen war recht anstrengend. Der Bus war brechend voll gestopft und der große Rucksack auf meinem Rücken hat die Lage nicht gerade verbessert…Sardinen haben in einer Buchse vermutlich mehr Platz 😉 Selbst einen Inder scheint der Platzmangel gestört zu haben, sodass er, als die Bustüren öffneten, sich erstmal gegen eine die Meute im Einsteigebereich gelehnt oder besser gesagt geworfen hatte. Danach war es wieder etwas leerer 😀

Eine Metrofahrt später war ich dann auch am Flughafen, an dem ich ein Ausreiseformular ausfüllen müsste, auf dem natürlich wieder „Adresse des Hotels“ stand. Dieses Mal hatte ich aber vorgesorgt und mir schon davor irgendeine Adresse rausgesucht 😛 Was für ein Quatsch…

Im Flieger war mein Platz direkt neben dem Notausstieg, sodass ich noch eine Spezialeinweisung bekommen habe, wie man die Tür öffnet, falls was sein sollte. Weil noch auf einen Anschlussflug gewartet wurde, hab ich die Zeit genutzt es mir etwas gemütlich zu machen, also Wanderstiefel aus. Dass ich die Schuhe fast 4 Wochen am Stück, bei durchgängig 25-30°C angehabt und damit auch ziemlich lange Touren gemacht habe, ist offensichtlich auch einem Steward aufgefallen. Als Erstes bin ich davon ausgegangen, dass er mir noch was zum Notausstieg sagen will, als er aber mit „Entschuldigen Sie bitte, Ihre Füße riechen.“ begonnen hat, war mir klar, dass dem nicht so war. xD

Kurze Zeit später hat er mir dann frische Einwegsocken gebracht…und so ging es dann mit neuen Socken und 1,5h Verspätung auf den Heimweg, womit das Indien/Nepal-Kapitel einen amüsanten Abschluss fand. ^^

Zumindest mehr oder weniger, denn die Tage nach meiner Rückkehr hab ich mich, wie auch schon nach Marokko, beim Arzt eingefunden. Wirklich festgestellt wurde nichts, nur das meine Blutwerte komisch waren, also vielleicht ein Virusinfekt oder so, glücklicherweise musste ich dieses Mal zumindest keine Tabletten-Cocktails nehmen.